15.07.19
Emil. Ein Held.
Am 15. Juli starb er. Nachdem schon zwei seiner Söhne und seine Frau gestorben waren. Er war bis zuletzt voller Tatendrang, voller Ideen, ein Anführer in allem, was er dachte und tat. Ein Spurenfinder und Spurenleser, ein Bahnbrecher und Wegbereiter - der vielleicht vielseitigste, talentierteste, erfolgreichste und dazu pragmatischste Wissenschaftler, den Deutschland je hatte. Einer der unabhängigsten, freiesten Denker, standhaft, willensstark und tapfer. Ein Vorbild! Ein wirkliches, echtes, brauchbares Vorbild - damals für unendlich viele, weltweit... Und heute.
Heute?
Vergessen, in Deutschland. Wie kann Deutschland so jemanden vergessen? - Nach 100 Jahren: Wir waren nur vier, die vor seinem Ehrengrab standen, ein kleines Grüppchen. Aber neugierig und entschlossen. Entschlossen, Emil zu ehren!
Wie kann es sein, daß keine Zeitung, kein Radio, Fernsehen oder wasauchimmer an Medium an Emil erinnert?
Welche Themen haben wir denn, täglich, über die wir lesen, reden, hören?
Wer ist denn noch, der wirklich ein Beispiel gibt, mit seiner Leistung? Mit seinem Leben?
Wer bringt denn das Land wirklich voran - mit neuen Entdeckungen, Lösungen, Ideen, genau, penibel, überprüfbar, umsetzbar, praktisch, überzeugend, funktionierend, nützlich für alle? Wer bringt die zusammen, die zusammenkommen müssen, damit unkonventionell gute Lösungen gefunden und in Gang gesetzt werden können? Wer denkt das Leben und seiner Grundlagen neu? Wer verweigert sich allen modischen Ideologien? Wer verlangt von sich selber das Letzte - in allem, als Grundlagenforscher, Vorlesungskünstler, Erfinder, Praktiker, Politiker, Vater?
Wer reißt die Jugend mit - hin ins kritisch Nachprüfbare, tausendfach Geprüfte - und wer reißt sie voran in den technischen, wissenschaftlichen Fortschritt- der für alle Verbesserung und Lösung und Erreichbarkeit und endlich Bezahlbarkeit bringt?
Wer kommt ihm gleich? Wer nach ihm brachte so viel für uns alle hervor und wer brachte so viel ein und half so direkt und praktisch und lange über seinen Tod hinaus, bis heute? Wer hatte so wenig Angst? Wer war so realistisch und zupackend und effizient in allem?
Emil war es, der König der Wissenschaften. Emil Fischer, der heute vor 100 Jahren von uns ging.
10.07.19
Emil Fischer. Wir reden darüber.
Emil Fischer! Man könnte auch Goethe sagen oder Schiller. Nur: Emil Fischer? Wer kennt den? Fachleute, ja, die kennen ihn alle. Die Allgemeinheit kennt ihn nicht. Warum? Darüber wird im rainStein- Buch „Der Nobelpreisträger. Emil Fischer in Berlin.“ geredet. 1902 der erste deutsche Nobelpreis für Chemie. Die ganze Welt feierte Emil!
Und heute? Da ist das mit Emil aktueller denn je! (Nicht nur, weil sich am 15. Juli der Todestag jährt. 100 Jahre! Kein Mensch spricht darüber!-?) Sondern weil Emil Fischer ein Vorbild ist – für alle. Für unermüdliche Neugier, unbeirrten Ehrgeiz, Fleiß, unerhörte Intelligenz und Willenskraft – trotz Krankheit -, unerschöpfliche Ideen, Talent, den riesigen Erfolg… für Menschlichkeit, politische Klugheit, Weitsicht… die Bereitschaft, sich für den Fortschritt der Wissenschaft ganz in deren Dienst zu stellen: letztlich für die Verbesserung der Lebenslage ganz normaler Leute. Für Medikamente, Krebstherapien, bezahlbare Kleidung, Nahrung, Werkstoffe diverser Art… die Erkundung, Vermessung, Beschreibung unserer chemisch-biologischen Lebensgrundlagen! Deren Dechiffrierung und den künstlichen Nachbau… Dazu die Förderung jüdischer Kollegen gegen jeden Zeitgeist.
Das und viel, viel mehr war und ist Emil Fischer! Einer unserer Größten. Goethe. Schiller. Fischer! Wir reden darüber.
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