22.05.19

Zusammentreffen

Foto: Gundi Abramski

Manchmal ist es so, dass Geschichten, die vor Jahrzehnten begannen, eines Tages zueinander finden und - passen.
Hier sind es Frauen, die jede für sich weite Teile ihres Lebens mit ein und demselben Thema beschäftigt waren, die nun aufeinander treffen und dabei gemeinsam etwas Neues entstehen lassen können.

Dreh- und Angelpunkt ist in diesem Fall Verena von Hammerstein, die sich Mitte Mai mit ihren 97 Jahren noch einmal von Berlin nach Potsdam-Babelsberg bringen läßt, um als Ehrengast an der Jahreskonferenz von Aktion Sühnezeichen-Friedensdienste teilzunehmen. Sie will auch ihr im März erschienenes Buch von Dörthe Kähler vorstellen: Verena von Hammerstein und ihre jüdischen Freundinnen.
Die jüdischen Freundinnen waren Teil von Verenas Leben, lange ehe sie Franz heiratete. Ja, nicht zuletzt heiratete sie ihn, den ehemaligen KZ-Häftling, weil sie beide ein gemeinsames Anliegen hatten. Sie trieb ihn an und trug ihn mit... gerade und erst recht, als Mitgründer und später (1968) Leiter von Aktion Sühnezeichen wurde oder als er 1976-1978 das Referat "Juden und Christen" beim Ökumenischen Weltkirchenrat in Genf innehatte. Und bis heute treibt es sie um, was gegen Antisemitismus hier und heute getan werden muß.

Auf andere, ganz eigene Weise beschäftigt das Dasein und die Geschichte von Juden und dem Staat Israel auch Dörthe Kähler, Patenkind von Franz und Vreni, seit ihrer Kindheit in der DDR.

Und nun, nachdem im Buch von Verena von Hammerstein und Dörthe Kähler schon einiges zusammengekommen ist, trifft man sich bei der Tagung in Potsdam, blickt zurück und sieht zugleich, was hier bei Sühnezeichen von der jungen Generation im Namen versuchsweiser Verständigung und Versöhnung auch heute weiter von Juden gelernt und für Juden getan werden will und wird.

Die Gemeinsamkeit inspiriert - auf zu neuen Ideen und Taten!

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