06.03.19

Siebenundneunzig!


Vor wenigen Tagen ist es rainStein gelungen, ein Buch sehr pünktlich heraus zu bringen: Zu einem 97. Geburtstag! Den feierte man dann in Berlin-Zehlendorf auch fröhlich und ausführlich... Siebenundneunzig wurde Verena von Hammerstein! Und das Buch, das ihr präsentiert wurde, heißt: Verena von Hammerstein und ihre jüdischen Freundinnen. 


Ein Buch, das über einen Zeitrum von 13 Jahren entstanden ist. Mit Pausen, aber in einem unentwegten Gespräch.

Ist es ein Kennzeichen des 20. Jahrhunderts, das ein Mensch, der an seinem Anfang geboren wurde, nur so darüber berichten kann? Nicht über eigene Großtaten, nicht über eigenes Leid und eigene Freuden - oder das doch viel weniger - als darüber, wie es den Juden erging?

Es gibt natürlich Unterschiede. Verena von Hammerstein stammt nicht aus Deutschland, sondern aus der Schweiz (auch wenn sie seit fast siebzig Jahren Berlinerin ist). Sie berichtet, wie sie schon in ihrer frühen Kindheit innig mit ihren jüdischen Freundinnen verbunden war - und heute noch ist. Wie sie eben damals dennoch danebenstehen und zusehen oder nur Briefen entnehmen mußte, welcher Schrecken ihren Freundinnen auf der Flucht oder im Widerstand geschah.
Ihre beste Freundin wurde Widerstandskämpferin in der französischen Resistance.
Mut und unaussprechliches Leid auf der einen - Hilflosigkeit und das Bemühen, Hilfswege zu finden, auf der anderen, das bestimmte die verschiedenen Lebenswege der Freundinnen fortan.

Wie wird man damit fertig? Das Buch erzählt die Dramatik: mit Dokumenten, Tagebüchern, Briefen und Fotos, von 1939-1945. Und danach! Denn diese Jahre hatten Folgen, bis hin zu Kindern und Kindeskindern. Ja, die Fragen und Verbindungen, die den Anfang dieser Leben prägten, blieben, bis ins 21. Jahrhundert - und werden, wie an einem roten Faden durch die Schicksale hindurch, an den Leser weitergegeben.




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